Schlagwort: Professionelle Selbstreflexion

Falldarstellung mit interpretierenden Abschnitten 1          Einleitung Studierende in lehramtsbezogenen Studiengängen scheinen die geringschätzige gesellschaftliche Wahrnehmung des Lehrers bereits innerhalb der Universität zu spüren zu bekommen. Wenn man Alltagsbeobachtungen trauen kann, haben etwa abschätzige Äußerungen über Lehramtsstudenten unter Fachstudenten eine ähnlich vergemeinschaftende Wirkung, wie das wohlfeile Schimpfen auf Lehrer außerhalb der Universität. Als gleichwertige Kommilitonen werden Lehramtsstudenten von Fachstudenten  jedenfalls sicher nicht akzeptiert (vgl. auch Reh/Arnold 2005: 146). Es wird vielmehr innerhalb der Universität subtil zwischen den „eigentlichen“ Studenten und
Hinweis des Fallarchivs – der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: Selbstdarstellung Herr H. Selbstdarstellung Herr. F. Falldarstellung Einführung durch den Autor Über die Professionalität von Lehrern und ihren subjektiven Reflex, ihre Befindlichkeit im Beruf wird viel geschrieben – so auch in diesem Heft. In der öffentlichen Debatte überwiegt schon viele Jahre die Klage über einen weinerlichen, nicht gerade selbstkritischen Berufsstand. Die Lehrer bekommen Prügel von so vielen Seiten, dass man Mitleid mit ihnen haben muss. Sie unterrichten schlecht,
Hinweis des Fallarchivs – der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: Selbstdarstellung Herr K. Selbstdarstellung Herr. F. Falldarstellung Einführung durch den Autor Über die Professionalität von Lehrern und ihren subjektiven Reflex, ihre Befindlichkeit im Beruf wird viel geschrieben – so auch in diesem Heft. In der öffentlichen Debatte überwiegt schon viele Jahre die Klage über einen weinerlichen, nicht gerade selbstkritischen Berufsstand. Die Lehrer bekommen Prügel von so vielen Seiten, dass man Mitleid mit ihnen haben muss. Sie unterrichten schlecht,
Hinweis des Fallarchivs – der Fall kann gemeinsam gelesen werden mit: Selbstdarstellung Herr K. Selbstdarstellung Herr. H. Falldarstellung Einführung durch den Autor Über die Professionalität von Lehrern und ihren subjektiven Reflex, ihre Befindlichkeit im Beruf wird viel geschrieben – so auch in diesem Heft. In der öffentlichen Debatte überwiegt schon viele Jahre die Klage über einen weinerlichen, nicht gerade selbstkritischen Berufsstand. Die Lehrer bekommen Prügel von so vielen Seiten, dass man Mitleid mit ihnen haben muss. Sie unterrichten schlecht,
Falldarstellung  Die dazugehörige Falldarstellung 1 finden Sie hier. „Frustriert und wütend“ Als nächsten Text greife ich eine szenische Schilderung auf, die in den erläuternden Passagen auch mich direkt anspricht und die mich so in besonders intensiver Weise in eine Vorstellung eines interaktiven Spiels einbezieht: „Szene: Lehrer verspätet sich zur Vorbesprechung des Unterrichts, gibt keine Hilfestellung bei offenen Fragen zur Stunde. Ungefähr Mitte des Praktikums, in der dritten Woche, war ich mit dem Lehrer zu einer Vorbesprechung zu meinem Unterrichtsversuch
Die Beispiele entstammen einer qualitativen Einzelfallstudie zum Englischlernen, in der im Rahmen von episodischen Interviews mit Englischlehrenden und -lernenden der gymnasialen Oberstufe auch Daten zu deren Überzeugungen vom Englischlernen rekonstruiert werden. Ausgewertet wird nach einer Kombination von hermeneutisch-sequentiellen Interpretationsverfahren und Grounded Theory.
Das Wort „Kontext“ fordert angesichts seiner ungenauen Bestimmung und seiner umstrittenen Bedeutung in Verfahren hermeneutisch-rekonstruierender Sozialforschung, etwa bei Bohnsack und Oevermann, geradezu dazu heraus, über methodologische bzw. methodische Fragen der Erzeugung von „Protokollen“, wie Oevermann (Oevermann 1995) sagen würde, von Interviews, von Transkriptionen und der Interpretationsverfahren zu sprechen. Ich werde das jetzt aber nicht tun und statt dessen kurz anführen, woher der Text stammt und in welchem – schulpädagogischen – Diskurs er eingebettet sein könnte.
Frau Bertrams wohnt in einer Altbauwohnung in der Nähe des Stadtzentrums in guter Wohnlage. Die Wohnung ist individuell und künstlerisch eingerichtet. Die Interviewerin vermutet, daß Frau Bertrams dort allein lebt. Sie macht den Eindruck einer „höflichen, sanften, eher ruhigen und tiefsinnigen Frau, ca. Ende 40″, Sie macht Tee und bietet der Interviewerin dazu „Apfelkuchen mit Vollkornteig“ an. Nach kurzen Informationsfragen zum Forschungsprojekt und den Tätigkeiten der Interviewerin reagiert sie auf die Aussage, „nach dem Referendariat habe ich zunächst was
Frau Cypri lebt nach einer langjährigen, gescheiterten Freundschaft allein mit Hund und Katze in einem abgelegenen Wochenendhaus am Waldrand. „Mir war es dort nicht geheuer“ (stud. Int.). Frau Cypri verdeutlicht im Interview ihre konfliktreiche Lebenssituation; ihre immer wieder betonte Liebe zu Tieren und Schutzbedürftigen war irgendwie merkwürdig und scheint mir vielleicht ein Ausdruck versagter Fürsorge zu sein, eine Verschiebung der eigenen Rufe nach Liebe und Geborgenheit auf „Menschen und Tiere, die sonst keiner will“ (stud. Int.).
Frau Abel wohnt in einem kleinen Dorf, das nicht leicht zu erreichen ist. Sie weiß dies, rechnet mit einer Verspätung der Interviewerin und meint: „Manchmal ist es gut, daß einen die Leute nicht so leicht finden …!“ „Nach den einleitenden Worten beginnt sie sofort zu erzählen und ist kaum zu bremsen. Sie wirkt sehr dynamisch, selbstbewußt und vital, und ich muß ständig achtgeben, zwischen Kommenlassen, Strukturieren und Zeit(begrenzung) abzuwägen, was teilweise ganz schön anstrengend wird.